Tanvir Mokammel
Schon
während seines Studiums der englischen Literatur war eines der
Hauptinteressen des bangladeschischen Filmemachers der Filmkonsum und
das Filmschaffen. Es mussten allerdings noch ein paar Jahre vergehen,
bis er 1984 seinen ersten Film Hooliya, der auf einem Gedicht
von Nirmalendu Goon basiert, erstellte.
Heute ist Tanvir Mokammel einer der bedeutendsten Filmemacher
Bangladeschs. Zu seinen Werken gehören sowohl Dokumentarfilme als auch
Spielfilme. Neben nationalen Auszeichnungen erlangte er auch
internationale Anerkennung für seine Verfilmung des von Syed Waliullah
geschriebenen Romans Lalsalu und seinen Dokumentarfilm Swapnabhumi.
Als Filmaktivist liegt Tanvir Mokammel nicht nur das eigene
Filmschaffen am Herzen, sondern auch die Weitergabe seines Wissens an
junge Filminteressierte. In dem von ihm geleiteten Bangladesh Film
Institute können junge Menschen Einblicke und Einführungen in die
Kunst des Filmschaffens erhalten.
Homepage von
Tanvir Mokammel
Swapnabhumi – The Promised Land
Regie: Tanvir Mokammel
Land: Bangladesch
Jahr: 2007
Sprache: Bengali/Bihari/Urdu mit englischen Untertiteln
Homepage: www.swapnabhumi.com
Inhalt:
Nachdem Indien 1947 von der britischen Kolonialmacht unabhängig wurde,
entstand auch Pakistan als Land für die indischen Muslime. Hindus aus
dem Gebiet des jungen Pakistans migrierten nach Indien und Muslime aus
Indien in die zwei über 1.500 km voneinander entfernten Teile
Pakistans: West- und Ostpakistan. Ob man nach West- oder Ostpakistan
migrierte, wurde für die ärmere Bevölkerung meist durch die Nähe der
Herkunftsregion entschieden. So wanderten große Teile der Muslime aus
dem indischen Unionsstaat Bihar nach Ostpakistan, dem heutigen
Bangladesch, aus, obwohl sie dort als ethnische Minderheit nur schwer
Fuß fassen konnten.
Der Dokumentarfilm Swapnabhumi (dt.: Traumland) erzählt die Geschichte
dieser Menschen aus Bihar. Nach der Unabhängigkeit Bangladeschs von
Pakistan im Jahr 1971 schien der Traum von einer neuen Heimat jedoch
beendet. Und auch wenn viele danach den Umzug nach Westpakistan
schafften, leben heute noch zirka 160.000 Menschen in 116 Lagern meist
isoliert von der bengalischen Bevölkerung in Bangladesch. Während sich
die Alten an ihre indische Heimat erinnern, versuchen noch immer viele
nach Pakistan auszuwandern. Nur unter der jungen Generation gibt es
allmählich die Hoffnung, angekommen zu sein.